In stressigen Zeiten denkt man meist zuerst ans Ausruhen und nicht an Bewegung. Doch wer körperlich
fit ist, meistert auch Stress-Situationen viel besser. INSIDE beauty
hat Fitnesstrainer Jörg Linder nach seinen Empfehlungen für Ernährung
und Bewegung gefragt.
Tägliche Bewegung ist wichtig. Herr Linder, was empfehlen Sie
für den Einstieg? Gelten Empfehlungen wie Treppensteigen statt Lift,
eine Runde stramm laufen in der Mittagszeit nach wie vor? Jörg Linder:
Treppensteigen ist immer gut – es kann aber ein Training nur ergänzen,
nicht ersetzen. Wenn Sie allerdings etwas für die Koordination und ihre
Beine tun wollen, dann steigen Sie immer 6 bis 8 Stufen rückwärts die
Treppe hoch. So trainieren Sie Ihre Beine und verbessern Ihre
Koordination. Halten Sie sich dabei am besten zunächst an einem Handlauf
fest. Und eine stramme Runde walken um die Mittagszeit ergänzen Sie
am besten mit einigen Übungen, die die Körperspannung aufbauen.
Beispiele gewünscht? Hier sind sie:
Liegestütze erhöht (am Stuhl oder
Tisch) ist eine sehr gute Übung. Und so geht’s: Stellen Sie sich vor den
Schreibtisch oder den Schreibtischstuhl, die Oberarme sind in der
Ausgangsposition gestreckt. Die Hände befinden sich hüftbreit auf der
Erhöhung (auf Stuhl oder Tisch). Die Fingerspitzen zeigen nach vorne.
Beugen Sie nun die Arme so weit wie möglich, ohne den Tisch berühren.
Achten Sie Körperspannung zu halten, und bleiben Sie für 10 Sekunden in
der tiefen Position. Strecken Sie die Arme wieder und bleiben für 5
Sekunden in der Ausgangs-Position. Fünf- bis zehnmal wiederholen.
Auch
die einbeinige Kniebeuge können Sie jederzeit üben: Auf dem linken Bein
stehend wird das rechte Bein als Gegengewicht nach hinten gehalten.
Gleichzeitig Knie und Hüfte des linken Beines beugen und das Knie des
rechten Beines so weit wie möglich absenken. Die Hände vor dem Körper
halten. Mittelfristiges Ziel: Dreimal 5 bis 6 kontrollierte
Wiederholungen pro Bein.....
Und Ihre Empfehlungen für mehr Bewegung? Jörg Linder:
Wer Ausdauertraining macht wie Laufen oder Walking, sollte einen Teil
des Trainings aus den dunklen Früh- und Abendstunden aufs Wochenende
verlegen. Dann kann man sich bei Tageslicht bewegen, was nicht nur mehr
Spaß macht, sondern auch gesünder ist, da der Körper u.a. seine Dosis
Vitamin D bekommt. Wer früh aufsteht, hat vermutlich einen guten
Zeitpuffer und kann sich daher in seinem Morgentraining sowohl um
Mobilisation und Beweglichkeit als auch um Kräftigung kümmern. Wer fit
und gesund ist, springt noch 5 Minuten Seil und bringt so sein
Herz-Kreislauf-System auf Trab. Wer gern später aufsteht und direkt
zur Arbeit geht, hat natürlich ein zeitliches Problem. Sport wird
meistens nur in den (dunklen) Abendstunden möglich sein. Ist der Beruf
durch eine sitzende Tätigkeit geprägt, sollten Bewegungs-Aufgaben und
einige funktionelle Übungen helfen, den Alltag „bewegter“ zu gestalten."